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Gebete



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Gebet zum 3. Sonntag der Osterzeit / 2. Sonntag nach Ostern Misericordias Domini



Liebe Ordensdamen und Ordensritter, sehr geehrte Damen und Herren,


Der zweite Sonntag nach Ostern trägt in der evangelischen Kirche bis auf den heutigen Tag den Namen Miserikordias Domini.

Der klangvolle Name ist wie üblich einem Psalm entnommen:“ Misericordia Domini plena est terra.“ (Die Erde ist voll der Güte des HERRN.“), Psalm 33,5

Der Sonntag ist im evangelischen Raum ungewöhnlicherweise einem einzigen, klar umrissenen Motiv gewidmet, dem Bild „des guten Hirten“. Das Bild passt jahreszyklisch gut in die Zeit, in der auf sattgrünen Wiesen die jungen Lämmer springen; zugleich hat es aber auch tiefe Verbindungen zum Karfreitags- und Ostergeschehen.

Die frühe Christen vermieden eine Darstellung des Kreuzestodes Jesu. Statt dessen fassten sie den Abstieg Jesu in das Reich des Todes im Bild des guten Hirten, der sich selbst hingibt, um die verlorenen Schafe zu retten.

Die ältesten Jesusdarstellungen konnten dabei auf das Motiv des Schafträgers zurückgreifen, das in der Antike weitverbreitet war und als Allegorie der Menschenfreundlichkeit verstanden wurde. Zum Typos des Schafträgers gehört eine harmonische Landschaft, das paradiesische Arkadien, das bukolische Idyll und musikalisch die Pastorale. Trotzdem begegnet das Motiv – auch schon in vorchristlicher Zeit – sehr häufig in unheilvollem Kontext: als Grabgestaltung.

So beschaulich und geborgen das Bild des guten Hirten zunächst wirkt, es geht nicht auf in der Idylle. Im Hintergrund droht stets das Chaos. Da ist das einzelne verlorene Schaf, das sich verirrt hat (Lk 15, 4 ff.), oder die reißenden Tieren, die die ganze Herde bedrohen.

Der gute Hirte bewährt sich gerade in den Schwierigkeiten, und er ist dabei keiner, der unverwundbar über allem stünde. Um die Gefährdeten zu retten, begibt er sich selbst in Gefahr. Dem Verirrten nach geht er in die Irre. Und um die Schafe zu schützen, stellt er sich selbst dem Wolf entgegen. Um die Toten zurück ans Licht des Lebens zu holen, steigt Christus sogar hinab in das Totenreich.

Der gute Hirte ist ein Handelnder, indem er Leidender ist. Indem er das Leid bewusst annimmt, bahnt er einen Weg durch die Gefahr. Hilfreich ist dieser Hirte nicht als einer, der für uns irgendwelche Gefahren besiegt, sondern als der, der uns in unser verborgenes Selbst einführt. Wenn wir ihm vertrauen und hinabsteigen in die Tiefe unseres Leids, dann werden wir auch mit ihm wieder aufsteigen aus dem gefährlichen Dunkel. Und am Ende dann wirklich: Idylle – Paradies – Frieden. Aber erst am Ende.


In diesem Sinne wünsche Ihnen und Euch einen gesegneten Sonntag.

nnDnn
Dr. Jörg Mosig, Ordenspfarrer







Jesus Christus, du guter Hirte,
du hast dein Leben preisgegeben.
Du bist auferstanden.
Du rettest uns und diese Welt.

Du kennst die Menschen in Not.
Du siehst die Kranken leiden,
die Trauernden weinen,
die Mutlosen verzweifeln,
die Überforderten aufgeben.
Rühre sie an.
Deine Stimme schenke ihnen neues Leben.
Jesus Christus, du guter Hirte,
erbarme dich.

Du kennst den Zustand der Schöpfung.
Du siehst die zerstörerischen Stürme,
die Not der Opfer in Mosambik und im östlichen Afrika,
die Waldbrände und die Angst vor der nächsten Dürre,
das Sterben der Arten,
die Wut der Jugend über die Untätigkeit der Politik.
Erhebe deine Stimme.
Leite uns zu neuem Leben.
Jesus Christus, du guter Hirte,
erbarme dich.

Du kennst die Mächtigen und ihre Interessen.
Du siehst die Sehnsucht nach Gerechtigkeit,
den Hunger und den Machtkampf in Venezuela,
die Hoffnung auf Frieden in Afghanistan,
die endlos weiter gehenden Kriege.
Du rufst zum Frieden.
Deine Stimme beende die Gewalt.
Jesus Christus, du guter Hirte,
erbarme dich.

Du bist das Leben.
Du siehst die Schwachen und alle, die ihnen helfen.
Du siehst unseren Glauben und unsere Liebe.
Du siehst unseren guten Willen und unsere Grenzen.
Du siehst deine weltweite Kirche und ihr Zeugnis.

Du bist unsere Hilfe.
Du schenkst uns Liebe.
Du überwindest unsere Grenzen.
Du bewahrst deine Kirche.

Deine Stimme rühre
unsere Kinder an,
alle, die in diesem Jahr getauft, gefirmt und konfirmiert werden.
Deine Stimme durchdringe und verwandele uns.

Jesus Christus, du guter Hirte.
Du bist vom Tod auferstanden. Du bist gegenwärtig.
Dir vertrauen wir uns an.
Erbarme dich.

Amen.









 


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